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Alkohol in Kosmetik – schädlich oder nicht?

Schadet Alkohol der Haut? Oder sind Cremes mit Alkohol unbedenklich? Kaum ein Inhaltsstoff ist so umstritten wie Alkohol. Das Wichtigste: Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Hier erfahren Sie, wie Sie ‘guten’ und ‘schlechten’ Alkohol ganz einfach erkennen können und ob Kosmetik mit reinem Alkohol Ihrer Haut schadet.

Was ist Alkohol eigentlich?

Wenn von dem Alkohol die Rede ist, meint man meistens Ethanol, also Weingeist (Ethylalkohol). Diesen Alkohol kennen wir aus alkoholischen Getränken. Er kann reizend wirken. Daher ist er für verträgliche Hautpflegeprodukte nicht zu empfehlen. Bei den Inhaltsstoffen verbirgt er sich hinter den Begriffen Alcohol, Alcohol Denat., SD Alcohol oder Ethanol.

Allgemein gilt allerdings: Es gibt nicht den Alkohol. Aus chemischer Sicht sind Alkohole eine sehr umfangreiche Klasse organischer Verbindungen. Deshalb findet man das Wort ‘Alcohol’  bei den Inhaltsstoffen in vielen Kombinationen. Nicht alle dieser Alkohole sind schädlich.

Kosmetische Alkohole lassen sich ganz grob in zwei Gruppen unterteilen: ‚Gute‘ Alkohole pflegen die Haut und wirken rückfettend. Dies sind meistens Fettalkohole. ‚Schlechte‘ Alkohole trocknen die Haut aus, schädigen unsere Zellen und sorgen für vorzeitige Hautalterung. Das Ethanol gehört zu dieser Gruppe.

So erkennen Sie guten und schlechten Alkohol

Welche Alkohole gibt es in Kosmetik? Mit dieser Liste können Sie ’schlechten‘ Alkohol in Kosmetik ganz einfach erkennen:

  • Gute Alkohole: Cetyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, Stearyl Alcohol, Lauryl Alcohol, Myristyl Alcohol, Palmitoleyl Alcohol, Oleyl Alcohol, Arachidyl Alcohol, Lanolin Alcohol, C 14-22 Alcohols
  • Schlechte Alkohole: Alcohol Denat., Alcohol, Ethanol, Ethyl Alcohol, SD Alcohol, Methanol, Propyl Alcohol, Propanol, Isopropanol, Isopropyl Alcohol, Benzyl Alcohol, Phenethyl Alcohol

Was macht ’schlechter‘ Alkohol mit der Haut?

Der bekannteste Vertreter der Alkohole ist das, was wir Ethylalkohol oder Weingeist nennen. Man möchte ihn eigentlich reinen Alkohol nennen, doch das ist chemisch nicht korrekt. Wir nennen ihn ’schlechten‘ Alkohol und nehmen ihn ganz genau unter die Lupe.

Allerdings hat nicht nur Ethylakohol eine hautschädigende Wirkung. Die folgenden Probleme gelten für alle ’schlechten‘ Alkohole. Es empfiehlt sich, alkoholfreie Kosmetik zu verwenden – bzw. Kosmetik ohne reizenden Alkohol.

Alkohol schädigt die Hautbarriere

Alkohol schädigt die Hautbarriere und wirkt austrocknend. So werden Entzündungen und Infektionen begünstigt. Eine starke Hautbarriere sorgt für Schutz und hält unsere Haut gut durchfeuchtet. So altert sie weniger schnell und Falten entstehen langsamer. Deshalb sollten wir versuchen, unsere Hautbarriere durch hautidentische Kosmetik zu stärken. Alkohol wirkt kontraproduktiv.

Trockene Haut durch Alkohol

Ist Alkohol zu hoch dosiert, kann die Haut trocken und gereizt aussehen.

Alkohol und freie Radikale

Alkohol trägt zur vermehrten Produktion freier Radikale bei. Diese instabilen Moleküle schädigen unsere Haut und unser Kollagengerüst, das für straffe Haut verantwortlich ist. Im schlimmsten Fall führt Alkohol dazu, dass der programmierte Zelltod (Apoptose) eingeleitet wird. So gehen gesunde Zellen zugrunde.

Freie Radikale sind neben Feuchtigkeitsmangel einer der Hauptgründe für Faltenbildung.

Alkohol und Hauterkrankungen

Alkohol verschlimmert viele Hauterkrankungen, von Neurodermitis bis zu Akne. Auch können Formulierungen, die Alkohol enthalten, eine Dermatitis begünstigen. Das ist eine entzündliche Reaktion der Haut. Deswegen sollte Alkohol gerade von Menschen mit Hautproblemen gemieden werden.

Alkohol wirkt reizend

Produkte mit hoher Alkohol-Konzentration können die Haut auf lange Sicht austrocknen und irritieren. Umso mehr Vorsicht ist bei der Augenpartie geboten. Dort raten wir, aufgrund der besonders dünnen Haut, generell auf Alkohol komplett zu verzichten. Was eine gute Augenpflege ausmacht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Alkohol und Allergien auf der Haut

Gute Nachrichten gibt es in puncto Allergien. Allergien auf Alkohol sind extrem selten. Deshalb wird Alkohol von der Kosmetikindustrie auch so gerne verwendet. Was Allergien angeht, sind eher die Duftstoffe problematisch.

Alkohol begünstigt unsere Hautalterung

Alle diese schädlichen Auswirkungen von Alkohol führen zu frühzeitiger Hautalterung. In der Anti-Aging-Hautpflege hat Alkohol folglich nichts zu suchen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anti-Aging-Wirkstoffe Ihrer Haut dabei helfen, lange gesund und schön zu bleiben.

Hautalterung durch Alkohol und freie Radikale

Haben Sie schon von freien Radikalen gehört? Diese Moleküle sind die Hauptverantwortlichen für unsere Hautalterung. Viele Vitamine sind deshalb so gesund, weil sie freie Radikale neutralisieren.

Substanzen mit dieser Fähigkeit nennt man Antioxidantien. Alkohol verringert die positive Wirkung der Antioxidantien. Deshalb enthält jede gute Pflege zwar Antioxidantien, aber keinen Alkohol.

Welche Antioxidantien sind besonders wirksam? Vitamin C ist ein wirkungsvoller Radikalfänger mit bewiesener Wirkung. Vitamin A gilt als klassisches Anti-Aging-Vitamin. Es gibt aber auch pflanzliche Antioxidantien: Resveratrol ist der Stoff, der Weintrauben so gesund macht. Astaxanthin gilt als das wirkungsvollste Antioxidans der Welt. Deswegen haben wir all diese wirkstarken Substanzen in unsere Produkte integriert

Ab welcher Konzentration ist Alkohol schädlich?

Wie fast überall gilt auch bei Alkohol: Die Dosis macht das Gift. Alkohol ist besorgniserregend, wenn er auf der INCI-Liste unter den ersten fünf Inhaltsstoffen steht. Dies ist natürlich nur eine Faustregel. Es kommt immer auf die gesamte Formulierung an.

Alkohol in Kosmetik erkennen

Faustregel: ‚Alcohol‘ sollte nicht unter den ersten 5 Inhaltsstoffen zu finden sein.

 

Steht der Alkohol sehr weit vorne auf der Liste, ist der Alkoholgehalt im Produkt zu hoch. Taucht er dagegen als einer der letzten Inhaltsstoffe auf, ist nicht unbedingt von einer hautschädigenden Wirkung auszugehen.

Einen kleinen Sonderfall bildet der denaturierte Alkohol (INCI: Alcohol Denat.). Hierbei handelt es sich um vergällten Alkohol. Dieser Alkohol wurde ungenießbar gemacht, damit keine Alkoholsteuer auf ihn bezahlt werden muss. Leider sind Vergällungsmittel nicht gut für unsere Hautgesundheit. Sie sorgen häufig für Allergien und Reizungen. Wir raten von der Verwendung von Alcohol Denat. grundsätzlich ab.

Achtung: Alkohol in Sonnencremes

Da sich Alkohol sehr leicht auf der Haut anfühlt, wird er gerne in Sonnenschutzmitteln verwendet. Häufig in sehr hohen Konzentrationen. Dabei ist Alkohol in der Sonne besonders schädlich. Er stresst die Haut neben den UV-Strahlen zusätzlich. Vermeiden Sie deshalb Alcohol Denat. und Alcohol auf der Inhaltsstoffliste. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei guten Sonnencremes noch achten sollten.

Warum wird schlechter Alkohol in Cremes benutzt?

Alkohol ist leicht und mattierend

Durch Alkohol können Produkte federleicht und schwerelos auf der Haut werden. Zudem kann Alkohol mattieren bzw. die Haut sofort „entölen“.

Aus unserer oberen Hautschicht, dem Stratum Corneum, löst Alkohol das schützende Fett. Alkohol wirkt also ähnlich wie Tenside. Diese Stoffgruppe ist mit dem Alkohol verwandt. Tenside sorgen in Reinigungsprodukten und Shampoos für die Fettlösekraft.

Für Menschen mit fettiger Haut klingt das erstmal sehr verlockend. Aber Vorsicht! Es ist nicht alles Gold, was glänzt oder eben nicht glänzt. Unsere Haut fettet innerhalb kurzer Zeit noch stärker nach. Langfristig verschlimmert sich das Hautproblem durch den Alkohol. Deshalb ist Alkohol bei Akne kontraindiziert und nicht empfohlen.

Alkohol als Lösungs- und Konservierungsmittel

Alkohol kann sich sowohl mit Wasser als auch mit Fett mischen. Dadurch kann Alkohol Wirkstoffe lösen und zu einer gleichmäßigen Verteilung in der kosmetischen Formulierung beitragen.

Doch nicht nur das: Alkohol verhindert zusätzlich das Wachstum von Keimen und Bakterien in kosmetischen Produkten. Er eignet sich daher als Konservierungsmittel.

Alkohol verbessert die Aufnahmefähigkeit der Haut

Darüber hinaus wird Alkohol gerne als ‚Penetration Enhancer‘ benutzt. Er verbessert die Aufnahmefähigkeit der Haut. Wirkstoffe, wie z. B. Vitamin C, können dank des Alkohols viel besser in die tieferen Hautschichten befördert werden.

Bio-Alkohol für Naturkosmetik

Gerne wird Alkohol in Naturkosmetik verwendet. Alkohol lässt sich nämlich einfach in Bio-Qualität beziehen. Bis vor einiger Zeit gab es auch kaum Alternativen für Naturkosmetik. Mittlerweile hat sich das geändert. Eine verträgliche Alternative sind die Diole, die wir im folgenden Absatz etwas näher vorstellen.

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Verträgliche Alternative zu Alkohol: die Diole

Zum Glück gibt es eine verträgliche Alternative zu schädlichem Alkohol: die Diole (Pentylene Glycol, Propylene Glycol, Propanediol oder Butylene Glycol). Sie haben ähnliche Funktionen, wie der Alkohol.

Diole haben einen entscheidenden Vorteil. Auch in höheren Konzentrationen sind sie äußerst verträglich. Sie trocknen unsere Haut nicht aus, sondern wirken feuchtigkeitsspendend.

Ein besonderes Diol, das Pentylene Glycol, wird bei Herstellern hochwertiger und reizarmer Kosmetik immer beliebter. Mittlerweile gibt es auch Pentylene Glycol, das für Naturkosmetik geeignet ist. Folglich braucht auch Bio-Kosmetik keinen Alkohol mehr. Heutzutage gibt es keine Ausreden dafür, schädlichen Alkohol in Kosmetika zu benutzen.

Pentylene Glycol verwenden wir übrigens auch in unserer Hautcreme+. Als verträgliches Konservierungsmittel und ‚Penetration Enhancer‘.

Fettalkohol: der ‚gute‘ Alkohol in Kosmetik

Zur Gruppe der ‚guten‘ Alkohole gehören die sogenannten Fettalkohole und Wachsalkohole. Dabei handelt es sich um Alkohole mit langen Molekülen. Typische Vertreter in Kosmetik sind Cetyl-, Cetearyl- und Stearylalkohol.

Fettalkohole trocknen die Haut nicht aus und irritieren sie nicht. Ganz im Gegenteil: Sie unterstützen die Hautbarriere und helfen dabei, Feuchtigkeit zu speichern. Fettalkohole fungieren deshalb oft als Cremegrundlage.

Fazit

Alkohol ist eine missverstandene Substanz. Ethanol macht kosmetische Produkte federleicht, mattiert die Haut und verleiht ein angenehmes Finish. Das passiert aber auf Kosten verstärkter Radikalbildung, Hautaustrocknung und Entzündungen. Hoch dosiert fördert Alkohol die Hautalterung. Heutzutage stellen Diole, wie das Pentylene Glycol, eine hautschonende Alternative zu Alkohol in Kosmetika dar.

Fettalkohole (z.B. Cetyl- und Stearylalkohol) spenden Feuchtigkeit und unterstützen die Hautbarriere, ganz ohne negative Auswirkung. Deswegen fungieren sie oft als Cremebasis.

Bei Beyer & Söhne verwenden wir keine ’schlechten‘ Alkohole. Keines unserer Produkte enthält herkömmlichen Alkohol. Nicht einmal in ganz kleinen Konzentrationen.


Quellen

Sicherheitsbewertung zu Alkohol auf der Haut – Safety evaluation of topical applications of ethanol on the skin and inside the oral cavity
Studie zu den Fetten in unserer Haut – Epidermal surface lipids
Studie zu Fettsäuren als ‚Penetration Enhancer‘ – Status of fatty acids as skin penetration enhancers-a review.

Über Beyer & Söhne

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