Mehr als reine Kosmetik

Welche Creme baut die Hautbarriere auf?

Nicht jede Creme ist automatisch gut für die Hautbarriere - selbst wenn sie Feuchtigkeit spendet oder als „reichhaltig“ beschrieben wird. Welche Inhaltsstoffe wirklich helfen, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten und was Ceramide damit zu tun haben, erfahren Sie hier.

Robby Beyer

Robby Beyer

July 2025

Frau, die sich mit der Hand Hautcreme auf das Gesicht aufträgt

Warum ist die richtige Creme bei einer gestörten Hautbarriere wichtig?

Eine gestörte Hautbarriere lässt Schadstoffe leichter eindringen und Feuchtigkeit schneller entweichen. Eine passende Creme schützt und beruhigt nicht nur. Sie enthält im besten Fall hautidentische Lipide wie Ceramide und spendet Feuchtigkeit, um die Barriere gezielt zu regenerieren.

Wenn die Hautbarriere aus dem Gleichgewicht gerät, wird sie durchlässiger für Reizstoffe, trocknet schneller aus und reagiert empfindlicher auf Umwelteinflüsse. In dieser Situation braucht die Haut gezielte Unterstützung.

Viele herkömmliche Cremes enthalten zwar pflegende Inhaltsstoffe, können aber durch Zusätze wie Alkohol, Duftstoffe oder aggressive Emulgatoren genau das Gegenteil bewirken: Sie reizen die Haut weiter oder stören ihre Regenerationsprozesse.

Was Ihre Haut jetzt braucht, ist eine Pflege, die barrierestärkend und reizarm zugleich ist. Das bedeutet: Wirkstoffe, die helfen, die natürliche Schutzfunktion wiederherzustellen, kombiniert mit einer Formulierung, die besonders sanft ist.

Eine passende Creme ist damit mehr als reine Kosmetik. Sie ist ein aktiver Teil der Hautbarriere-Regeneration.

Schaubild einer intakten und gestörten Hautbarriere. Die intakte Hautbarriere hält Feuchtigkeit, die gestörte lässt Feuchtigkeit entweichen.

Eine intakte Hautbarriere kann Feuchtigkeit speichern und schützt vor übermäßigem Wasserverlust. Ist die Hautbarriere gestört, verliert die Haut zunehmend Feuchtigkeit – sie wird dehydriert.

Welche Creme stärkt die Hautbarriere?

Eine wirksame Creme zur Stärkung der Hautbarriere sollte drei Dinge leisten:

  1. 1.

    Lipide auffüllen

    , die der Hautbarriere fehlen – idealerweise mit hautähnlichen oder hautidentischen Fetten wie Ceramiden oder Squalan.

  2. 2.

    Feuchtigkeit binden und halten

    , ohne die Haut dabei zu überpflegen.

  3. 3.

    Ohne reizende Inhaltsstoffe

    auskommen – also möglichst ohne Alkohol, Duftstoffe oder aggressive Emulgatoren.

Gerade bei empfindlicher Haut ist die Auswahl entscheidend: Je näher eine Creme dem natürlichen Aufbau der Haut kommt, desto besser kann sie die Barrierefunktion wiederherstellen und langfristig unterstützen.

  1. Bei der Entwicklung unserer Hautcreme+ haben wir genau das berücksichtigt.

    Für normale, trockene und ölige Haut kombinieren wir strukturgebende Lipide mit feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen. Die Textur jeder Creme ist so abgestimmt, dass sie die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Hautbarriere unterstützt.

Diese Inhaltsstoffe stärken Ihre Hautbarriere

Nicht jeder Inhaltsstoff, der in Cremes Feuchtigkeit spendet oder beruhigend wirkt, unterstützt automatisch die Regeneration der Hautbarriere. Entscheidend ist, ob er dort ansetzt, wo die Haut gerade Unterstützung braucht: bei ihrer Struktur, ihrem natürlichen Schutzsystem und ihrer Fähigkeit, Feuchtigkeit zu halten.

Folgende Wirkstoffgruppen haben sich in Studien als besonders wirksam erwiesen:

Baustein Beispiele Funktion
Hautidentische & hautähnliche Lipide Ceramide, Squalan, Cholesterin, Phosphatidylcholin, Tetraacetylphytosphingosine (Vorstufe aller Ceramide) Bilden das Gerüst der Lipidmatrix. Sie helfen, Lücken zu schließen und die Barrierefunktion wiederherzustellen.
Feuchtigkeitsspender Hyaluron, Ectoin, Panthenol, Trehalose, Pentylene Glycol Helfen der Haut, Wasser zu binden und den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) zu verringern.
Natürliche Feuchtigkeitsfaktoren (NMF) Aminosäuren, Urea, Milchsäure, Natriumlaktat, Pyrrolidoncarbonsäure (PCA), Betain, Natrium PCA, Glycerin,
und viele weitere
Sie befinden sich in der Hornschicht und sind entscheidend für eine hydratisierte, elastische Haut.
Antioxidantien Vitamin C, Coenzym Q10, Epigallocatechin Gallate (Grüntee), Resveratrol, Glucosylrutin, Astaxanthin, Vitamin E Schützen vor oxidativem Stress, der die Hautbarriere zusätzlich schwächen kann.
UV-Filter UV-Strahlung beeinträchtigt die Regenerationsfähigkeit. Eine Creme mit UV-Schutz ist daher essenziell.

Achten Sie bei Cremes auf eine Kombination aus hautähnlichen Lipiden und hydratisierenden Wirkstoffen. Am besten auch auf eine Formulierung, die Ihrem Hauttyp entspricht.

Besonders Ceramide spielen als hautidentische Lipide eine Schlüsselrolle

.

Sie machen rund 50 % der Lipidmatrix aus. Ohne sie kann sich die Hautbarriere kaum stabilisieren.

Mehr über die Lipidmatrix und den Aufbau der Hautbarriere erfahren Sie hier

.

 Ceramide in Cremes – woran Sie sie erkennen

Gerade bei trockener, empfindlicher oder gereizter Haut ist die Versorgung mit Ceramiden entscheidend, um Lücken in der Lipidmatrix zu schließen und die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Worauf Sie bei der INCI-Liste achten sollten:

  • Suchen Sie nach „Ceramide NP“, „AP“, „EOP“, „NS“ oder „AS“. Diese Bezeichnungen stehen für hautidentische Ceramid-Typen, wie sie auch natürlich in der Haut vorkommen. Eine Kombination mehrerer Ceramidarten kann die Barriere besonders effektiv unterstützen.

  • Wertvolle Begleitstoffe sind z. B. Phytosphingosine oder Cholesterin, die die Wirkung von Ceramiden ergänzen und stabilisieren.

Fazit

Die Wahl der passenden Creme ist entscheidend, wenn die Hautbarriere geschwächt ist. Nur Produkte, die hautidentische Lipide wie Ceramide enthalten und gleichzeitig Feuchtigkeit spenden sowie reizarm formuliert sind, können die natürliche Schutzfunktion der Haut gezielt unterstützen.

Achten Sie auf Inhaltsstoffe wie Ceramide NP, AP, EOP, NS und AS, ergänzt durch hydratisierende Wirkstoffe wie Panthenol oder Glycerin. Ebenso wichtig: eine Formulierung ohne reizende Zusätze wie Alkohol denat. oder synthetische Duftstoffe.

Eine gute Hautbarriere-Creme wirkt nicht nur oberflächlich. Sie hilft der Haut, sich von innen heraus zu regenerieren. Mehr zum Thema Hautbarriere finden Sie in unserem Artikel '

Hautbarriere stärken: Symptome, Ursachen & Pflege-Tipps

'.

Quellen

PubMed -

Skin Barrier Function: The Interplay of Physical, Chemical, and Immunologic Properties 


PubMed -

Moisturization and skin barrier function


Skin Pharmacology and Physiology -

The Skin Barrier and Moisturization: Function, Disruption, and Mechanisms of Repair 


ScienceDirect -

The skin barrier: An extraordinary interface with an exceptional lipid organization


ScienceDirect -

The role of ceramide composition in the lipid organisation of the skin barrier


Dermato-Endocrinology –

Ceramides and skin function