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Retinol: Vitamin A gegen Hautalterung??

Retinol in Kosmetik

Retinol ist ein sehr bekannter Anti-Aging-Wirkstoff – aus gutem Grund! Es kann Falten reduzieren, hilft beim Aufbau der Hautstruktur und wirkt als Antioxidans gegen freie Radikale. Aber Retinol kann auch Nebenwirkungen haben. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Formen von Retinol es gibt und wie es in der Haut am besten wirkt.

Wie kann Retinol Ihrer Haut helfen?

Retinol ist schon seit Jahren eine feste Größe in der Anti-Aging-Kosmetik. In verschiedenen Studien wurde die positive Wirkung auf das Erscheinungsbild der Haut nachgewiesen. Die bahnbrechende Erkenntnis: Retinol kann Falten wirklich reduzieren. Und es kann noch mehr:

  1. Retinol unterstützt den Aufbau der Hautstruktur,
  2. es verfeinert die Poren und hilft gegen Akne
  3. und es wirkt als potentes Antioxidans gegen freie Radikale.

Was ist Retinol und wie wirkt es?

Retinol ist eine sehr wirksame Form des Vitamin A. Dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Hautstruktur. Die oberste Schicht der Haut wird von Hornzellen gebildet (Korneozyten). Vitamin A fördert die Bildung dieser Zellen und unterstützt den Regenerationsprozess der Haut. So sorgt es für eine hautverbessernde Wirkung und für sichtbar glattere Haut.

Kleiner Bonus: Da Retinol die Produktion von gesunden Hautzellen anregt und die Zellfunktionen reguliert, kann es auch bei Akne wirksam sein.

In den unteren Hautschichten bildet Kollagen das Gerüst der Haut. Ein gesundes Kollagengerüst sorgt dafür, dass die Haut geschmeidig und flexibel bleibt. So entstehen dann weniger Fältchen. Retinol regt die Kollagenproduktion an und sorgt so für ein frisches, stabiles Gerüst und somit für eine geringere Faltentiefe.

Wirkung Retinol in der Haut

So wirkt Retinol in der Haut: Es fördert die Hauterneuerung, verfeinert das Hautbild und regt die Kollagensynthese in tiefen Hautschichten an.

Retinol: Schutz als Antioxidans

Außerdem ist Vitamin A ein potentes Antioxidans, das den Körper vor freien Radikalen schützt. Wahrscheinlich haben Sie schon von diesen Unruhestiftern gehört. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die im Körper allerlei Schaden anrichten. Sie zerstören unsere Zellen, was zu frühzeitiger Hautalterung und Faltenbildung führt.

Antioxidantien können die freien Radikale ‘einfangen’. Deshalb sollten sie in jeder Anti-Aging-Creme zu finden sein. Neben Vitamin A gibt es übrigens viele weitere Antioxidantien. Vitamin C, Vitamin E, Q10 oder Resveratrol sind erwiesenermaßen wirksam.

Unser Tipp: Antioxidantien wirken häufig synergetisch. Sie wirken also besser, wenn man mehrere verwendet. Man sollte also bei einer Antifaltencreme nicht nur auf einen Wirkstoff achten.

Welche Formen von Retinol gibt es?

Man kann zwischen 3 Arten von Retinol unterscheiden. Es gibt Retinol-Vorstufen, die Retinol-Ester genannt werden. Es gibt reines Retinol, das ist die aktive Retinsäure. In der Haut werden Retinol-Ester in Retinol umgewandelt.

Obwohl Retinol sehr bekannt ist, herrscht immer noch eine Menge Verwirrung bezüglich seiner verschiedenen Formen. Im folgenden erklären wir genauer, was es damit auf sich hat.


1. Retinol-Ester
(INCI Retinyl Palmitate, Retinyl Linoleate, oftmals inkorrekterweise als Retinol Palmitate bzw. Linoleate bezeichnet)

Dabei handelt es sich um Retinol-Vorstufen, die in der Haut erst einmal durch chemische Reaktionen in Retinol umgewandelt werden. Da diese Stoffe inaktive Formen des Retinols darstellen, sind sie weniger potent, aber gerade deswegen auch milder zur Haut. Gerade bei Retinol gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig! Denn zu viel Retinol kann zu Entzündungen führen, Rötungen oder brennende Haut verursachen. Gerade die zarte Haut um die Augen kann sehr empfindlich reagieren. Retinol-Ester sind eine sanfte Alternative.

2. Retinol (INCI Retinol)

Reines Retinol muss in der Haut zum Retinal (Retinaldehyd) oxidiert werden. Reines Retinol wird in der EU meist mit Höchstkonzentrationen bis zu 1 % eingesetzt (und nicht bis 0,3 % wie oft in Apotheken behauptet). Dabei gilt: je geringer die Konzentration, desto weniger reizend.

Was ist die beste Retinol-Form?

Gemäß unserer Hautpflege-Philosophie versuchen wir immer, die höchste Verträglichkeit mit maximaler Wirksamkeit zu vereinbaren. Entzündungsreaktionen gilt es so gut wie möglich zu vermeiden. Für die tägliche Pflege setzen wir deshalb auf geringe Dosen des Retinyl Esters ‘Retinyl Palmitate’. So werden Reizungen ausgeschlossen, die Kollagensynthese aber dauerhaft und sanft stimuliert.

Oft wird behauptet, dass Retinol-Ester zu schwach oder gar nutzlos wären. Dies stimmt nicht. Diese Studie zeigt, dass Retinyl Palmitate die Zeichen der Hautalterung effektiv repariert, auch in moderaten Konzentrationen.

Welche Retinol Dosierung ist für die Haut am besten?

Diese Frage bekommen wir häufig gestellt. Bei einer Creme mit reinem Retinol raten wir von den höchstkonzentrierten Präparaten ab. Retinol sollte die Haut nicht offensichtlich reizen, sondern auf lange Sicht seine positiven Effekte entfalten.

Wir empfehlen eine Dosierung von 0,5 % als Obergrenze für reines Retinol. Gerade bei Retinol gilt: Jede Haut ist anders, deswegen also am besten am Anfang vorsichtig herantasten, bis man seine individuelle „Retinol-Schwelle” entdeckt hat. Besonders vorsichtig sollte man mit der empfindlichen Augenpartie vorgehen. Übrigens, weitere Tipps zu wirksamer Augenpflege finden Sie in diesem Artikel.

Ein kleiner Tipp: Bei den einschlägigen Internet-Kaufhäusern findet man viele „Retinol Cremes“, die kein reines Retinol enthalten. Suchen Sie daher bei den Inhaltsstoffen nach dem Wort Retinol oder fragen Sie den Hersteller, welche Form in welcher Konzentration enthalten ist.

Der Apotheker weiß: Der Mix macht’s!

Die Haut ist ein komplexes Organ, in der viele verschiedene Stoffwechselvorgänge gleichzeitig ablaufen. Deshalb betonen wir gerne den folgenden Satz:  Den einen Wunderwirkstoff gibt es nicht.

Es gibt viele Wirkstoffe die gegen Falten helfen. Neben Antioxidantien sind vor allem auch Feuchtigkeitsspender und Membranlipide essentiell.

Unser Anliegen ist es, die Haut mit allem zu versorgen, was sie braucht, um ideal zu funktionieren und natürlich schön zu bleiben. Bei Beyer & Söhne gibt es daher einen Anti-Aging-Komplex, der auf die Kombination verschiedenster Wirkstoffe setzt. So gut Vitamin A ist, alleine kann es nicht gegen alle Alterungsprozesse wirken.

Es gibt eine Fülle von wirksamen Anti-Aging-Wirkstoffen. Die folgenden Wirkstoffe können die positive Wirkung von Retinol verstärken. Viele von ihnen wirken synergetisch. Deshalb sollte man sich nicht auf die hohe Dosis von einem Stoff beschränken. Eine Kombination von verschiedenen Wirkstoffen wird immer zum besten Ergebnis führen.

Anti-Aging: Diese Wirkstoffe helfen zusätzlich

3 Klassiker aus der Anti-Aging Medizin sind Vitamin C, Vitamin E und Q10. Vitamin C spielt eine entscheidende Rolle bei der Kollagenproduktion. Vitamin E unterstützt die Wirkung gegen freie Radikale.  Die Kombination mit Q10 verstärkt die Wirkung gegen Hautalterung und oxidativen Stress.

Es gibt auch neue Substanzen aus der Natur. Resveratrol schützt die Haut vor Umwelteinflüssen. Astaxanthin gilt als das stärkste Antioxidans der Welt und schützt die Haut vor dem Altern und vor UV-Strahlung.

Des Weiteren gibt es hauteigene Lipide und Feuchtigkeitsspender wie Hyaluron, Ceramide und Phosphatidylcholine. Hyaluronsäure speichert in der Haut Feuchtigkeit, Ceramide sind natürliche Bausteine unserer Haut und Phosphatidylcholin setzt einen natürlichen Hauterneuerungsprozess in Gang. Dieser ist übrigens deutlich schonender als ein Peeling mir hochdosiertem Retinol, dauert aber auch etwas länger.

Gibt es Retinol Alternativen?

Es gibt viele Wirkstoffe mit erwiesener Anti-Aging-Wirkung. Aber als Alternative zu reinem Retinol empfehlen wir vor allem Vitamin C. Es hat ebenfalls eine hautverfeinernde Wirkung und stärkt das Kollagengerüst.

Außerdem wirkt Vitamin C als Antioxidans gegen freie Radikale. In unserem Hautgel+ verwenden wir 4% sanftes Vitamin C, Hyaluron und weitere Wirkstoffe in Serum-Konzentration.

Eine sanfte, hauterneuernde Wirkung hat auch Phosphatidylcholin. Dies ist ein Membranlipid und natürlicher Bestandteil jeder Zelle des Körpers. Es unterstützt die Hauterneuerung auf sanfte Weise. Daher ist es gerade bei empfindlicher Haut geeignet. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Phosphatidylcholin in der Haut wirkt.

Immer häufiger liest man auch von Bakuchiol. Dies ist ist ein pflanzlicher Stoff, der aus dem Asphaltklee erstmalig isoliert wurde. Obwohl es aufgrund seiner Struktur nicht zur Gruppe der Retinoide gehört, entfaltet Bakuchiol ähnliche Effekte. Aus diesem Grund wird es als funktionelles Retinoid-Analogon bezeichnet.

Unsere Produkte kombinieren natürliche Bausteine
der Haut mit hochdosierten, reinen Wirkstoffen.

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Wirkt Bakuchiol so gut wie Retinol?

Bakuchiol wird in kosmetischen Produkten erst seit kurzer Zeit benutzt. Dies bedingt die sehr magere Studienlage. Bakuchiol wird mit Retinol verglichen und oft als gleichwertig wirksam bei besserer Verträglichkeit. Es fehlen dennoch die jahrzehntelange Erfahrung, die bei Retinol vorhanden sind. Aus unserer Sicht ist Bakuchiol deshalb ein interessantes Molekül, das in Zukunft besser untersucht werden sollte. Als ultimativen Retinol-Ersatz können wir es derzeit aber nicht empfehlen.

Ist Retinol schädlich?

Retinol in kosmetischen Produkten ist ein seit Jahrzehnten eingesetzter Inhaltsstoff, der sich nicht nur durch hohe Wirksamkeit sondern auch durch seine Sicherheit auszeichnet. Aber welche Risiken und Nebenwirkungen können Pflegeprodukte mit Retinol haben?

Eine Vitamin-A-Hypervitaminose (Überdosierung) kann in der Tat gesundheitliche Risiken und Gefahren bergen. Von leichten Kopfschmerzen bis zu schweren Fetus-Fehlbildungen. Retinol in Cremes ist allerdings nicht mit Retinol aus Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten zu vergleichen.

Retinol Cremes: Aufnahme über die Haut?

Die Retinol Aufnahmemenge von Kosmetika in den systemischen Kreislauf ist sehr klein. Deswegen ist eine Überdosierung durch eine Retinol Creme mit angemessener Konzentration äußerst unwahrscheinlich. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir trotzdem, reines Retinol nur für das Gesicht anzuwenden. Eine Behandlung des gesamten Körpers erhöht die Aufnahmemenge drastisch.

Aus Sicherheitsgründen sollten auch Schwangere auf Retinol Cremes verzichten. Dies gilt allerdings nicht für Retinyl Palmitate, ein sanftes Derivat. Dieses wird nur bei Bedarf in Retinol umgewandelt und ist daher in angemessener Dosierung unbedenklich. Generell empfehlen wir nur moderat konzentrierte Retinol-Kosmetika, um schädliche Hautirritationen und Hautreizungen zu vermeiden.

Um die Augen kann reines Retinol reizen. Besser eignet sich ein mildes Derivat, wie Retinyl Palmitate.

Retinol und Sonne

Retinol und seine Derivate (Abkömmlinge) bewirken eine Stimulation der Kollagensynthese in den tiefen Hautschichten. Das Hautbild wird glatter, gesünder und stärker. Die obersten Hautschichten, die aus toten Zellen bestehen, werden gleichzeitig erneuert.

Dies ist eine gewünschte Wirkung, damit die Hautoberfläche aus neuen, gesunden Zellen besteht. Allerdings haben die toten Zellschichten der Hautoberfläche auch einen natürlichen Sonnenschutz. Deshalb ist unter Retinol-Anwendung die Sonnenbrandgefahr leicht erhöht.

Aus diesem Grund sollte man hochkonzentrierte Retinol-Präparate vor dem Sommerurlaub absetzen. Ausgiebige Sonnenbäder sollten gemieden werden. Wer viel Zeit in der Sonne verbringt, sollte sich durch Textilien (Kleidung, Sonnenhut, Sonnenbrille) und eine geeignete Sonnencreme schützen. Ideal dafür geeignet sind unsere Dayshade Cream mit hohem UVA-Schutz und SPF 30 und das Dayshade Fluid mit SPF 50 und roten Antioxidantien.

Jeder Inhaltsstoff zählt!

Für uns gilt: keine Kompromisse. Darum spielen nicht nur die Wirkstoffe eine Rolle bei der richtigen Kosmetik. Wir müssen auch auf die anderen Inhaltsstoffe achten. Die entscheidende Frage ist: Sind die Inhaltsstoffe gut für die Haut? Prüft man die Verpackungsangaben (die INCIs), kann einem häufig schon schwindelig werden. Für unsere Hautcreme+ erklären wir deshalb jeden einzelnen Inhaltsstoff genau. Übrigens verwenden wir eine gut verträgliche Dosis Retinyl Palmitate.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Cremebasis dazu geeignet ist, Wirkstoffe in die Haut zu transportieren. Eine Creme auf Mineralölbasis ist hier meist weniger geeignet, da die hautfremden Fette eher an der Oberfläche bleiben und sich nicht in die natürlichen Lipidschichten der Haut integrieren.

Mit natürlichen Fettlieferanten (z. B. Sheabutter, Neutralöl und Ceramide) und einer Creme auf Basis von reinem Phosphatidylcholin, nähern wir uns der natürlichen Struktur der Haut schon deutlich besser an. Auf diese Weise entsteht ein natürliches Liefersystem für Vitamine und andere Wirkstoffe. Die Voraussetzung für eine effektive Aufnahme von Vitamin A kann durch die richtige Cremebasis mit hauteigenen Fettsäuren deutlich verbessert werden.

Fazit

Retinol wirkt sich positiv auf das Hauterscheinungsbild aus. Es unterstützt die Bildung von Korneozyten und fördert langfristig die Kollagenproduktion. So wirkt es gegen Faltenbildung und kann auch bei Akne wirksam sein. Wer Reizungen und Nebenwirkungen vermeiden möchte, sollte auf verträgliche Retinol-Ester setzen, wie wir sie auch in unserer Hautcreme+ verwenden. Wer mit reinem Retinol experimentieren möchte, dem empfehlen wir, die Konzentration von 0,5 % nicht zu überschreiten.

Auf jeden Fall sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass ganzheitliches Anti-Aging nicht nur an einem Inhaltsstoff hängt. Die volle Anti-Aging-Wirkung entfaltet sich in der Kombination mit anderen Wirkstoffen und der richtigen Cremebasis.

Mehr über Erkenntnisse aus der Anti-Aging Medizin lesen Sie in diesem Artikel.

Dieser Artikel wurde im September 2019 aktualisiert.

Studien und Quellen

Studie zu Retinyl Palmitate – The effect of a vitamin A palmitate and antioxidant-containing oil-based moisturizer on photodamaged skin of several body sites.
Studie zu Retinol – Improvement of naturally aged skin with vitamin A (retinol).
Studie zu Retinol – Molecular basis of retinol anti-aging properties in naturally aged human skin in viv

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